Hervorragendes Ergebnis beim WGKF Championship in Bukarest

Vom 12.-17.09.2017 fanden die Titelkämpfe des World Goju-Ryu Federation Championships in Rumänien statt. Weit über 1000 Karate-Sportler aus 37 Ländern von allen Kontinenten reisten zu diesem, alle zwei Jahre stattfindenden Event, an um sich in Bukarest miteinander zu messen.

Leontien Wieber und André Henschel vom Goju-Ryu Karateverein Maulbronn wurden aufgrund ihrer Leistungen im vergangenen Jahr für den Start bei den Goju-Ryu World Championships nominiert. Die Erwartungen der Trainer wurden nicht enttäuscht. André errang bei den Junioren den 2. Platz und Leontien Wieber ebenfalls bei den Junioren einen phantastischen 3. Platz. In den Teamwettbewerben konnten beide mit ihren Teams jeweils die Goldmedaille für Deutschland erkämpfen.

Bereits am vergangenen Mittwoch startete die deutsche Delegation mit insgesamt 24 Athleten und zwei Trainern von Frankfurt nach Bukarest, um gleich am selben Abend das obligatorische Wiegen der Athleten hinter sich zu bringen. Am Donnerstag stand bei strahlenden Sonnenschein und 30 Grad, lockeres Training und eine Stadtbesichtigung auf dem Plan.

Am Freitag ging es dann mit den Wettbewerben in der Disziplin Kata los. Da galt auch für die Kumitekämpfer Anwesenheitspflicht, um die Deutschen Katastarter entsprechend anzufeuern. Am Samstag standen die Kumitewettbewerbe an. Um 14:00 Uhr starteten Leontien und André bei den Junioren zeitgleich. Den ersten Kampf konnte Leontien klar mit 5:0 Punkten gegen eine Rumänin für sich entscheiden. Der zweite Kampf gegen eine Kämpferin aus Ungarn ging mit 6:6 unentschieden aus. Da Leontien aber den ersten Punkt im Wettkampf gemacht hatte, ging der Sieg an Leontien. Im dritten Kampf, dem Poolfinale, verlor sie gegen eine Südafrikanerin klar mit 5:1 Punkten. In der anschließenden Trostrunde konnte Leontien sich erfolgreich gegen ihre Gegnerin aus der Ukraine durchsetzen und gewann mit 5:0 Punkten und damit den verdienten 3. Platz.

André hatte in der ersten Runde ein Freilos. In der zweiten Runde traf er auf einen Kämpfer aus Usbekistan, der bereits in seinem ersten Kampf durch sein unsportliches Verhalten aufgefallen war. Andrè gelang es durch geschickte Ausweichmanöver die Angriffe des Usbeken ins Leere laufen zu lassen und im Gegenzug direkt zu Kontern. Nach zwei Minuten Kampfzeit stand es 4:0 für André. Im Folgenden Kampf traf André auf einen Südafrikaner, den er mit 3:0 Punkten besiegen konnte. Im Finalkampf traf André auf seinen deutschen Teamkollegen und Bundeskaderathleten Florian Haas aus Schifferstadt. Bisher waren die beiden zwei Mal bei Turnieren aufeinandergetroffen. Die bisherige Bilanz war unentschieden. Das Problem der beiden Athleten ist, dass beide hervorragende Konterkämpfer sind, was heißt, dass derjenige, der den ersten Punkt macht, vorrausichtlich auch den Kampf gewinnt. So verlief auch der Kampf. Keiner wollte angreifen. Dann riskierte André einen Angriff, Florian wich zurück und konterte. 1:0 für Florian. Im weiteren Verlauf wurden Andrés Angriffe abgekontert und er verlor mit 4:0 Punkten.

Am Sonntag fanden dann die Teamwettbewerbe statt. Die Mädchen mit Leontien im Team hatten zunächst ein Freilos und kämpften danach gegen Rumänien und gewannen klar mit 2:0 Kämpfen. In der folgenden Finalrunde trafen sie auf die Ukraine. Leontien lag in ihrem ersten Kampf schnell mit 2:5 Punkten hinten, konnte aber mit einer überragenden Leistung das Blatt noch einmal wenden und gewann ihren Kampf in letzter Sekunde mit 7:5 Punkten. Gold für die Mädchen! Im Teamwettbewerb der Jungs hatten diese ebenfalls in der ersten Runde ein Freilos. In der zweiten Runde trafen die Deutschen auf das russische Team, das zuvor gegen die Italiener gewonnen hatten. Nach zwei Kämpfen stand es 1:1. Im dritten, entscheidenden Kampf konnte André seinen Gegner, den er schon aus dem Einzel kannte, erneut besiegen. Im Finale trafen die Deutschen auf das Team aus Südafrika, das zuvor gegen die Usbeken gewonnen hatte, die wegen grober Unsportlichkeit disqualifiziert wurden. Hier entschieden die deutschen ihre Kämpfe klar für sich und gewannen verdient die Goldmedallie. Insgesamt konnte das deutsche Team 11 Goldmedaillen, 6 Silbermedaillen und 5 Bronzemedaillen erkämpfen, so viele wie noch nie zuvor.