Der Landeskader Baden-Württemberg entsandte am vergangenen Wochenende eine Auswahl seiner besten Karate-Kaderathleten zum alljährlichen Champions Cup nach Hard in der Nähe von Bregenz. Mit dabei André Henschel vom Karateverein Maulbronn. Das mit über 600 Teilnehmern aus insgesamt 13 Nationen hochkarätig besetzte Turnier ist seit vielen Jahren fester Bestandteil in der Turnierliste von Spitzensportlern aus ganz Europa.
Nachdem André letztes Jahr aufgrund seiner schulischen Abschlussprüfungen nur an wenigen Turnieren teilnahm, stehen dieses Jahr wieder alle wichtigen Turniere auf dem Plan. André war mit einer Erkältung im Gepäck am vergangenen Freitag mit seinen Kaderkameradinnen und -kameraden in Bregenz angereist. Nach seinen dritten Plätzen bei den Junioren 2017 und 2018 waren alle gespannt, wie er sich in der Altersklasse der unter 21-jährigen (U21) schlagen wird. Die Teilnehmer in seinem Pool waren aus sechs verschiedenen Nationen. Ebenfalls am Start zwei Bundeskaderathleten, auf die André schon des Öfteren bei Turnieren getroffen war.
Der Turnierstart begann für André mit einem Kampf gegen den Italiener Achraf Belouaer, den er mit 2:0 Punkten besiegen konnte. In der darauffolgenden Runde traf er auf Cattriel Perestrelo aus der Schweiz, den er ebenfalls mit 2:0 Punkten bezwingen konnte. Im anschließenden Halbfinale traf André auf den Bundeskaderathleten Edgard Merkine. Beide kennen sich gut, da sie schon einige Male bei Turnieren aufeinandertrafen. Meistens gingen die Kämpfe bisher knapp zugunsten von Edgard aus. Auch diesmal sollte es ein spannender und von Taktik geprägter Kampf werden. Nachdem es kurz vor Schluss immer noch 0:0 stand, wollten beide eine Entscheidung herbeiführen, um dem Kampfrichterentscheid zu entgehen. Edgard startete einen Angriff, dem André durch geschicktes Ausweichen entging, um im Gegenzug sofort zu kontern und den entscheidenden Punkt zum Einzug ins Finale zu setzen. Im Finale traf er auf Luca Spitz aus der Schweiz, der im Halbfinale den zweiten Bundeskaderathleten besiegt hatte. Im Finale merkte man André die erkältungsbedingten konditionellen Defizite an. Er konzentrierte sich auf das Kontern und vermied es, allzu viele kraftraubende Angriffe zu starten. Bis kurz vor Schluss stand es 0:0 und es war klar, wenn André jetzt keinen Punkt macht, würde es zum Kampfrichterentscheid kommen, den André aufgrund seines passiveren Kampfstils vermutlich verlieren würde. In den letzten Sekunden startete André einen Angriff und traf seinen Gegner. Dieser hatte aber fast zeitgleich einen Fußkick ausgeführt, den die Kampfrichter mit 3 Punkten werteten. Damit war die Entscheidung zugunsten des Schweizers in diesem Kampf gefallen. Mit einem hervorragenden zweiten Platz für den Landeskader Baden-Württemberg und seinen Maulbronner Heimatverein wurde abends dann die Heimreise angetreten.